Aufwachtag.

Es begann mit einem unerwarteten Gedanken…

… an einem ganz normalen Tag. Ich stand in der Waschküche und war damit beschäftigt meine Wäsche aufzuhängen. Dabei denke ich: gar nichts. Denkpause. Doch plötzlich zack! blitzen zwei Gedanken durch Kopf und Körper. “Jetzt musst du etwas tun wovor du so richtig Angst hast. Du gehst jetzt entweder nach Indien oder in die Wüste.” Erster Gedanke. Dazu musst du wissen, dass ich wenig von Selbstfindungsreisen halte. Mir scheint, dass wir uns genau dort am ehesten finden, wo wir gerade sind. Wie oft habe ich den Kopf geschüttelt über “die, die in der Wüste sich selber suchen”. Tja, was man verurteilt ist meistens… interessant. Dann kam der zweite Gedanke: “Und wer kommt da wohl mit?”

Vielleicht kennst du diese Art von Geistesblitzen, sie kommen und meistens lassen wir sie elegant an uns vorüberziehen. Doch stell dir vor: die Wäsche ist aufgehängt und zurück in der Wohnung mache ich was die Gewohnheit will – ich schaue auf mein Telefon. Eine Nachricht von Martina: “Schau mal, das würde ich gerne mit dir machen.” Dazu der Link zu einer Wüstenreise. BAM!

Ich habe Angst, doch der Fall ist klar.

Ob du jetzt an diese Zeichen glauben möchtest oder nicht. Für uns war der Fall klar. Diese Gleichzeitigkeit der Dinge fasziniert mich. So beschliessen wir unseren Ängsten zu begegnen und den Geistesblitzen zu folgen. Wir packen unsere Sachen und Reisen via Marrakech mit einer Reisegruppe in die Sahara. Langsam beginne ich zu verstehen, was die Idee hinter diesen Reisen zu sich selbst vermutlich ist. Allein durch das Betreten unbekannter Felder passiert unfassbar viel. Und die Wüste… ihr gehört mein Herz, denn sie hat meine inneren Tore weit geöffnet. Ich gehöre nun tatsächlich zu den Menschen, die in der Wüste grosse Teile ihrer selbst wiedergefunden haben. Das hätte ich nie gedacht!

Die Wüste hat mir den Aufwachtag geschenkt.

Aufwachen - ich meine es wörtlich. Die sieben Tage in der Wüste waren nicht leicht. Vier davon liefen wir gegen Sand und Sturm an oder warteten im Zelt bis der Sturm vorbei war. Und mein Körper, oh ja, der ging mit. Durchfall und Erbrechen, Reinigung bis in den tiefsten Kern und dann morgens: aufstehen, weiterlaufen, was sonst? Die Sturm-Zeit war vorbei, als ich wieder bei Kräften war. Innen wie aussen. Ganz genau so. Uns blieb eine sternenklare Nacht, die uns erlaubte unter den Sternen zu schlafen. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Nach zwei Minuten Sternenschauen schlief ich ein. Der Schlaf war stärker als mein Wunsch, die ganze Nacht das Universum zu erforschen.

So und jetzt komme ich zum Punkt. Ich öffne am nächsten Morgen meine Augen und alles ist noch still. Die Sonne beginnt sich sanft aber bestimmt in den Tag hineinzustrecken und ich weiss: jetzt ist alles anders.

Noch nie habe ich die Welt aus meinen eigenen Augen gesehen. Bis zu diesem Tag.

Nun versuche ich ein Gefühl zu beschreiben, wofür es keine Worte gibt. Wenn du wie ich alles fühlst, was um dich herum geschieht. Wenn du die Menschen spürst, die Orte, ihre Geschichte und ihre Bedürfnisse. Wenn du wie ich von Kindesbeinen an alles getan hast, damit es den Menschen in deinem Umfeld gut geht, damit sie sich wohlfühlen, damit sie nicht wütend werden oder dissoziieren. Dann weisst du wie es ist, die Welt nicht mit eigenen Augen zu sehen, sondern immer mit den Augen deines Gegenübers. Ist ja logisch… nur so kannst du wissen was es braucht, um dich der Situation perfekt anzupassen. Aus welchen Gründen auch immer.

An diesem besagten Morgen jedoch bin ich mit der Sonne aufgewacht und habe das allererste Mal in meinem Leben die Welt aus meinen eigenen Augen gesehen. Keine Stimme von aussen, keine fremde Perspektive, kein Bedürfnis aufzufangen, was jemand anders braucht. Nur ich, die Welt und der Moment.

Dieser Augenblick trägt mich bis heute. Ich weiss, dass kaum jemand die Welt durch die eigenen Augen sieht. Zu sehr prägen uns die Weltbilder und Vorstellungen, welche uns auf den Weg mitgegeben wurden. Zu sehr wollen wir ausgleichen und ausbalancieren für andere, um uns sicher zu fühlen. Doch in mir und und in dir wartet noch etwas ganz anderes und ich finde, es ist jetzt Zeit, dass auch du die Welt auch wieder durch deine eigenen Augen siehst – wenn du das möchtest. Es geht auch anders und ich tue nichts lieber, als dir zu zeigen wie.

Ehrlich und von Herzen

Tina Maria

Der Anfang ist immer ein zartes inneres Rufen und dein JA! dazu. Deshalb lade ich dich ein zu drei Sessions mit jeweils einem kleinen Training dazu. Dein Abenteuer kann genau jetzt beginnen: Starte hier.

Tina Maria Wagner Lange